PROGRAMME

Zen in der Kunst des Komponierens

Die Konzerte spannen den Bogen von traditionellen japanischen Kompositionen für die Flöte Shakuhachi über Kompositionen von japanischen Komponisten bis hin zu denen von Amerikanern und Europäern. Alle Stücke sind auf ganz unterschiedliche Weise vom Zen-Buddhismus inspiriert: diente die Shakuhachi mit ihrem außerordentlich modulationsfähigen Klang in den Klöstern der Fuke-Sekte als Mittel, um zur Erleuchtung zu gelangen, so ist die gesamte japanische Musikkultur mit ihrer Neigung, durch geräuschhafte Komponenten dem Klang einen wabi-Charakter zu verleihen, zutiefst von der Ästhetik des Zen geprägt, was die gespielten Stücke von Toru Takemitsu und Joji Yuasa deutlich zeigen. In besonderer Weise wurde das Musikdenken von John Cage vom Zen-Buddhismus beeinflusst, war doch der große Zen-Meister Daisetz Suzuki sein Lehrer. Vier seiner Five Haikus für Klavier beziehen sich auf konkrete japanische Gedichte, ebenso wie das klanglich sehr reizvolle Stück Old Pond von Bruce Reiprich, dem ein berühmtes Gedicht von Basho zugrunde liegt.

Zen in der Kunst des Komponierens I

Tsuru no Sugomori für Shakuhachi
Keiko Harada --- Midstream für Klarinette und Akkordeon
Malika Kishino --- Monochromer Garten für Violoncello und Akkordeon
Satoshi Ohmae --- Double Talk II für Flöte und Klarinette
HYOJO-NO-CHOSHI für Sho, transkribiert für Akkordeon
Noriko Kawakami --- Farbschattierung 3 für Klarinette, Akkordeon und Violoncello
Toshio Hosokawa --- Birds Fragment III für Bassflöte und Akkordeon
Keiko Harada --- Third Ear Deaf für Flöte und Akkordeon
Yasuko Yamaguchi --- Windweben für Tenorsaxophon, Akkordeon und Violoncello

Zen in der Kunst des Komponierens II

Joji Yuasa --- A Winter Day Homage to Basho für Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Harfe und Klavier
Satoshi Ohmae --- Double-Talk II für Flöte und Klarinette
Joji Yuasa --- Mai-Bataraki from Ritual for Delphi für Altflöte und Schlagzeug
HONSHIRABE für Shakuhachi
Joji Yuasa --- Reigaku für Altflöte
John Cage --- Ryoanji für Soloinstrument und Schlagzeug
Toru Takemitsu --- Rain Spell für Flöte, Klarinette, Harfe, Vibraphon und Klavier
Toshio Hosokawa --- Edi für Klarinette Solo

Klassiker der Moderne

Arnold Schönberg --- Kammersinfonie op. 9 (Fassung von A. v. Webern)
Béla Bartók --- Kontraste für Violine, Klarinette u. Klavier
Alban Berg --- Vier Stücke op.5
Igor Strawinsky --- Suite aus «L'histoire du soldat»
Charles E. Ives --- Adagio

Quatuor

Mit seinem 1941 entstandenen und in einem Kriegsgefangenenlager bei Görlitz uraufgeführten Quatuor pour la fin du temps wird in diesem Konzert ein Werk erklingen, das nicht nur zu den wichtigsten des Komponisten gehört, sondern darüber hinaus einen Höhepunkt religiös inspirierter Musik des 20. Jahrhunderts darstellt, bezieht es sich doch in Titel und Inhalt auf die Offenbarung des Johannes.

Olivier Messiaen --- Quatuor pour la fin du temps

Sounds of nature

Bruce Reiprich --- Chozubachi
George Crumb --- Eleven Echoes of Autumn
Sofia Gubaidulina --- Klänge des Waldes
George Crumb --- Vox balaenae
Bruce Reiprich --- Old Pond

Nachtklänge

Wolfgang Rihm --- Chiffre IV
George Crumb --- Four Nocturnes
Jens Marggraf --- a più profondi abissi
John Cage --- Nocturne
Knut Müller --- Nyx

Bild und Musik

Steffen Schleiermacher --- gestalt-gesplittert
Jens Marggraf --- Duo (in Form eines Vierecks)
Knut Müller --- Seismos
Sofia Gubaidulina --- Punkte, Linien und Zickzack